Landau
Shanghai China-Thai-Imbiss

Shanghai China-Thai-Imbiss

Martin-Luther-Str. 33, 76829, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany

Pizza • Sushi • Asiatisch • Chinesisch


"Als Vegetarier esse ich gerne asiatische Gerichte, bevorzugt thailändisch. Im Shanghai gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, vor allem chinesische Gerichte (rund 60 Hauptgerichte aus insgesamt 4 Fleischarten, Fisch und Hummerkrabben). Daneben werden 10 Thaigerichte mit Fleisch angeboten. Die Rubrik "Vegetarische Gerichte" wurde ca. Anfang dieses Jahres von 4 auf 7 Gerichte erweitert und enthält nun z.B. auch ein rotes Thai-Curry mit Tofu, Kokosmilch und Gemüse, was man vorher nur als Sonderbestellung bekam. Ich finde es positiv, dass hier offensichtlich auf die vermehrte Nachfrage reagiert wurde. Der Tofu wurde jedoch ebenfalls geändert. Er ist jetzt "schwammartiger" und hat einen etwas "rauchigen" Geschmack. Ich mag ihn nicht mehr so gerne wie vorher und bestelle jetzt (welche Ironie des Schicksals) öfter mal den Tofu ab und habe dann nur ein Gemüsecurry.Alle Gerichte werden mit frischem Gemüse (Ausnahme Bambus, der ja immer aus der Konserve kommt) zubereitet, und im Thaicurry findet sich sogar frisches Thaibasilikum! Die Zutat Bambussprossen wurde seit dem letzten Jahr verbessert. Statt der klassischen länglichen Streifen (die manchmal holzig sind) gibt es jetzt größere, unregelmäßige Stücke, die viel zärter sind. Das oben genannte Thaicurry mit Kokosmilch wurde zunächst immer sehr stark eingedickt (wie das bei chinesischem Essen üblich ist, aber in der Thaiküche gerade nicht). Auf Wunsch ("dünne Soße") wurde das bei mir aber inzwischen auf ein Minimum reduziert. Im Zweifel also lieber dazusagen, wie man es gerne hätte. Nun noch eine kleine Warnung für Vegetarier: Ich habe bisher nicht danach gefragt, aber ich vermute, dass alle Gerichte (auch die vegetarischen) mit Hühnerbrühe zubereitet werden. Bei den Thaicurrys vermute ich (dem Geruch nach), dass eine Currypaste verwendet wird, die Fischsauce enthält (darauf muss man im Asialaden als Veggie ja auch immer achten). Und: Heute befand sich in meinem vegetarischen Mittagessen sogar ein Stück Fleisch. Vermutlich klebte das bei der Zubereitung noch an der Bratkelle... Wer da empfindlich ist, sollte vielleicht lieber doch woanders hingehen.Unschlagbar ist in jedem Fall der Preis. Mit 4,50 € für gebratenen Reis mit Huhn, 5,50 € für besagtes Kokosmilchcurry und 7,90 € für die gemischte Shanghai-Platte ist man gut bedient. Für die Mittagspause optimal (wenn man großen Hunger hat). Zum Mitnehmen werden geschäumte Kunststoffverpackungen mit einem darauf geschweißten Alufoliendeckel verwendet. Schade zwar für die Umwelt, aber wenigstens kann beim Transport nichts auslaufen."

Laai Kanok

Laai Kanok

Rheinstr. 24, 76829, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany

Tee • Huhn • Sushi • Fleisch


"Samstagabend und ein Kinobesuch in Landau stand an. Ob wir vor oder nach dem Kino Essen gehen war schnell geklärt, ich schlafe lieber im Kino wie beim Essen ein, nur das wohin musste noch geklärt werden. Der erste und zugleich auch letzte Besuch im Laai Kanok lag fast zwei Jahre zurück, Grund genug hier mal wieder einzukehren.   Der Anruf am Samstagnachmittag für den gleichen Abend ergab grade noch einen freien Tisch im Nebenraum, schön wenn ein Restaurant auch über zwei Jahre nach der Eröffnung noch immer gut besucht ist, dies spricht schließlich auch für die Qualität.   Zu den Räumlichkeiten, dem Ambiente und der Umgebung verweise ich sowohl auf die Kritik von marcO74 wie auch auf meine eigene, es hat sich nichts geändert, hier braucht man auch nichts wiederholen.   Wir bekamen unseren Tisch im rechte Hand liegendem Nebenraum. Ein Vierer unserer! , ein Sechser und ein Achtertisch im Raum, wobei man die Tische hier je nach Belegung der Gästeanzahl anpassen kann. Laai Kanok Nebenraum Im ersten Moment hatte der Raum etwas vom Katzentischambiente, da im Hauptraum noch einige Tische frei waren. Dies sollte sich aber schnell ändern. Am Sechsertisch hinter uns eher Familie Verwandte denn Gäste, der Raum wird wohl auch als zweites Wohnzimmer bei Verwandschaftsbesuchen genutzt, uns hat es nicht gestört da der Service vielleicht auch aus diesem Grund öfters anwesend war. Da auch die Tischdeko wie auch das Geschirr identisch wie beim Vorbesuch waren bleibe ich beim Ambiente bei den 3,5 . Laai Kanok Tischdeko   Die telefonische Reservierung wurde freundlich entgegengenommen, bestätigt und sowohl der Name wie auch die Telefonnummer für Rückrufe aufgenommen. Das der reservierte Tisch sich im Nebenzimmer befindet wurde uns bei der Reservierung mitgeteilt und gefragt ob das in Ordnung wäre. Ebenso freundlich war die Begrüßung bei unserem Eintreffen durch die beiden weiblichen Servicekräfte hinter der Theke. Unsere Reservierung wurde kurz überprüft und wir von einer der netten Dame im Asialook an unser Tisch geleitet, verbunden mit der Frage ob der Tisch für uns in Ordnung wäre und ob man diesen vielleicht etwas von der Wand rücken solle um mehr Platz zu schaffen. Ich hoffe, dass das nicht auf mein Äußeres schließen lässt. Uns wurden die Karten gereicht, die Kerze auf dem Tisch angezündet und uns Zeit für einen Blick in die Karten gelassen. Nach angemessener Zeit wurden unsere Getränkewünsche abgefragt, das wir noch etwas Zeit bei der Wahl der Gerichte benötigten war kein Problem. Nachdem wir uns entschieden hatten wurde die Bestellung aufgenommen, jeweils ein kleiner Teller für die Vorspeise eingedeckt, die Hauptgerichte zweitgleich auf zwei Warmhalteplatten serviert und immer wieder nachgefragt ob alles passen würde oder ob wir noch einen Wunsch hätten. Servicetechnisch haben wir uns an diesem Abend nie alleine gefühlt obwohl der Laden voll war. Auch der Wunsch nach der Rechnung wurde umgehend erfüllt, hier gab es einen vernünftigen Bon und eine freundliche Verabschiedung. Der Service verdient sich mit seiner umsichtigen, präsenten aber nie aufdringlich gekünselten Art 4 .    Die Speisekarte hat sich meiner Meinung nach seit unserem letzen Besuch nicht verändert. Es wird weiterhin mit frischer, original thailändischer Küche geworben wobei ich die Speisekarte nicht als überfrachtet empfinde. Mit Huhn, Rind, Schwein und Ente als Hauptbestandteil für dn Fleischliebhaber lässt sich die Anzahl der Variationen pro Gericht halt locker vervierfachen. Aber auch der Veggie und Tofufreund kommt hier auf seine Kosten. An Getränken wurden ein eine kleine Cola 0,2l € 1,90 und eine Hefeweizen 0,5l € 4,00 geordert. Das Hefeweizen laut Bon und Karte von Sanwald, auf dem Glas stand allerdings Hatz. Um sämtlichen Diskussionen bei der Vorspeise aus dem Weg zu gehen wählten wir wie beim letzten Besuch die Laai Kanok Platte für 2 Personen für € 15,90 Homepage € 16,90 , bestehend aus zwei Gai Sate Hühnerfleischspießchen , zwei Pho Phia Thai knusprige Frühlingsröllchen , zwei Thung Thong knusprige Reisteigtäschchen, gefüllt mit feingewürfeltem Gemüse und Krabbenfleisch , Gung Goob knusprige Garnelen mit Kokosraspeln , drei Tufo Tood gebackener Tofu und ebenfalls drei Tood Man Pla gebratene Fischfrikadelle . Laai Kanok Vorspeisenplatte Separat dazu wurden wieder die drei Soßen in den Varianten süß saurer, Erdnuß und Gurkenscheiben Pickle gereicht. Laai Kanok Dips zur Vorspeise So gut alle Vorspeisen und Soßen sowohl geschmacklich wie auch in der Zubereitung waren, die drei Stücke gebackener Tofu vielen mehr als deutlich hinter den anderen Vorspeisen zurück. Vielleicht sollte man den Tofu vor der Weiterverarbeitung einfach marinieren, so war dies im Mund ein Geschmack von Nichts, da konnten auch die wirklich guten drei Soßen im Nachhinein nichts mehr retten. Wiederum sehr erfreulich, dass die verschiedenen Vorspeisen nicht fettig waren und die Komponenten nicht an TK – Food erinnerten, die Minifrühlingsrollen vielleicht einmal ausgenommen. Ohne den geschmacklosen Tofu volle 4 , da dieser aber auf dem Teller lag wiederum nur 3,5 .   Als Hauptgerichte wählten wir Massama Gai Hühnerfleisch mit Massama Curry, Erdnüssen, Kokosmilch, Kartoffeln leicht scharf zu € 14,90 und Pad Prig Thai Oon Hähnchenfleisch mit Kokosmilch gebratenen , mit hausgestampfer grüner Currypaste, frischem Pfeffer, Bambussprossen, Miniauberginen und Thai Basilikum scharf für € 15,90. Dazu wurde eine ausreichend große Portion körniger Duftreis in einer tonfarbenen Schüssel mit Deckel serviert.   Das in einer Schüssel servierte Massama Gai angenehm würzig aber nicht scharf abgeschmeckt in einer von der Konsistenz her sehr gelungenen Kokosmilchsoße, das Hähnchenfleisch zart und saftig. Die Kartoffeln dazu nicht weich und geschmacklos verkocht sondern mit leichtem Biss, hier stimmte vieles aber auch nicht alles. Die Erdnüsse konnten wir beim Gereicht nicht feststellen, trotzdem auf Grund des Geschmacks und der Zubereitung 4 . Laai Kanok Massama Gai Mein Pad Prig Thai Oon kam auf einer länglichen Platte mit Weisskraut Karottenstreifensalat ala Rohkost und Karottendeko an den Tisch. Für mich stellt sich dann, wie auch bei der Vorspeisenplatte, immer die Frage wer das braucht und ob man mit den Zutaten nicht besser schonender umgehen könnte. So bleibt die Rohkost doch meistens liegen und ist ein Fall für die Tonne. Die Hauptdarsteller bei diesem Gericht sind von diesem Weg allerdings weit entfernt. Zartes, sfatiges, gut gewürztes Hähnchenfleisch, knackig bissfestes Gemüse in einer pikanten Soße. Geschmacklich im Gesamten einfach toll, wobei ich die Soße eher als pikant statt scharf einstufen würde, beim nächsten Besuch sollte ich jetzt doch endlich mal einen Schärfegrad höher auswählen. Andererseits ist es immer angenehm wenn man doch noch das Produkt und nicht nur die Schärfe schmeckt. Auch für dieses Gericht 4 .  Laai Kanok Dips zur Vorspeise Die Sauberkeit im Gastraum sowie auch im Sanitärbereich ist ohne Beanstandung, 4 . 52,20 Euro plus Trinkgeld waren an diesem Samstagabend dafür fällig, dass wir satt und mehr als zufrieden das Laai Kanok verlassen haben um uns noch Sönke Wortmanns „Der Vorname“ anzuschauen. Der Film war in Ordnung, aber einen Wiederholungsbesuch gibt es sicherlich eher wieder im Laai Kanok, für das PLV 4 . Das Fazit zum Gesamteindruck lautet deshalb: 4 – gerne wieder, denn es hat uns auch beim zweiten Besuch gefallen. Ob es unser Lieblingsthai in der Südpfalz wird werden wir demnächst in Speyer nochmals gegenchecken ;   1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder nach Küchenreise ."

Olympia

Olympia

Martin-Luther-Straße 26, 76829, Landau, Germany

Wein • Fisch • Vegetarier • Griechisch


"Kurz bevor der rot-weiß-bekleidete Mann mit weißem Rauschebart durch die Kamine gekrochen kam, um die Stiefel der Kleinen mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken zu füllen, gelang uns die lange geplante Einkehr in einem der letzten großen griechischen Grillfleischtempel Landaus.   Dabei sein war an jenem Abend alles, denn die Rede ist von der über 40 Jahre ! an Ort und Stelle geradezu medaillenverdächtig ihren Dienst am Gast verrichtenden Familie Zachariadis, die zur Martin-Luther-Straße gehört wie das Denkmal des großen Reformators an dessen Ende, dem sogenannten Stiftsplatz.   Das präsidiale Oberhaupt unserer Wörther Schlemmertruppe wollte endlich sein an mich adressiertes Geburtstagsgeschenk in Form eines Essens bei seinem Landauer Lieblingsgriechen einlösen. Chefe Zacharias begrüßte uns mit dem üblichen Handschlag. Meinen Kollegen kennt er noch aus dessen Studentenzeit vor rund 30 Jahren, als sich dieser mittags gerne für knapp 7 oder 8 Mark den Bauch mit Gyros, Souvlaki und Co. vollschlug.   Heute noch gilt das Gyros von Grill-Instructor Zacharias Zachariadis als der knusprigste Säbelfleischhügel der ganzen Südpfalz, aber auch die fleischernen Plattenbauten zum Teilen genießen in diesem Landauer Karnivorenolymp seit jeher Kultstatus. So war es keine Überraschung, dass wir mit dem klaren Vorsatz, die legendäre Saloniki-Platte für zwei Personen 41 Euro zu putzen, dort aufschlugen. Schließlich gilt diese seit Jahren als „sichere Bank“ in Sachen Fleischberechtigung.   Der alte rote Teppichboden, das doch sehr in die Jahre gekommene Holzmobiliar und die kitschigen Wandmalereien machten uns nicht das Geringste aus.  Griechische Folklore im Gastraum Hier geht man nicht hin, um im Kerzenlicht einer heimeligen griechischen Taverne die Köstlichkeiten aus dem viel zu weit entfernten Meer zu genießen und sich damit auf den nächsten Kreta-Urlaub kulinarisch einzuschwören, sondern um sich in erster Linie Handfestes vom lodernden Fleischgrill einzuverleiben.   Ein klassisches Selters 0,75l für 4,20 Euro und ein großes Pils 0,4l für 3,40 Euro waren schnell geordert und wurden im Anschluss zeitnah geliefert. Den Blick in die Speisenkarte verweigerten wir glattweg und buchten einmal „Saloniki für Zwei“. Mein Kollege, ein großer Freund des mit Gurke und Knoblauch veredelten griechischen Joghurtgemischs, orderte eine Extraportion Tsatsiki, die mit 4,80 Euro berechnet wurde. Auch in der Landauer Martin-Luther-Straße scheint man sich in Sachen gastronomischer Mischkalkulation auszukennen.   Im keineswegs unverschämt kalkulierten Plattenpreis von 41 Euro sind die üblichen Beilagenverdächtigen – wir entschieden uns diesmal für den körnigen Tomatenreis und die entfernt an Bratkartoffeln erinnernden Chips aus der Fritteuse – enthalten. Auch ein schmackig angemachter Salatteller mit knackigem Grün von Eisberg und Feld war wie immer inbegriffen. Dieser bereitete uns mit frisch geraspelter Rohkost adäquat auf die bevorstehende Fleischfahrt nach Saloniki vor. Frischer Beilagensalat Ein paar wenige Vitamine befanden sich jedoch auch auf dem rechteckigen Tafelsilber, dessen Protagonisten zischend und brutzelnd vor uns landeten. Unser vegetabiles Gewissen wurde primär von den übergarten Blütensprossen der Herren Brokkoli und Blumenkohl beruhigt. Auch ihre Entourage aus kleinen Möhrchen und ein paar wenigen Rosenkohlröschen kam – wie man das von den allermeisten griechischen Lokalen her kennt – etwas zu weich aus dem Dampfgarer, was uns nicht aus der Ruhe brachte.   Denn bereits der Anblick der fachmännisch gegrillten Fleischlandschaft begeisterte.  Saloniki für Zwei Gefüllte Bifteki, Souvlaki-Spieße, Lammkoteletts, Puten- und Schweinesteaks waren allesamt in doppelter Ausführung vertreten. Im Epizentrum lauerte ein von Zwiebelringen kaschierter Gyroshügel. Die obligatorische Käsesauce – die übliche Hollandaise aus der Packung – durfte da nicht fehlen.  Für die einen ist es Käsesauce , für andere die beste Hollandaise aus der Packung... Die mit Schafskäse gefüllten Bifteki fielen wie immer sehr herzhaft und mürbe aus. Auch die Steaks waren gut mariniert und kamen nicht zu spät vom Holzkohlegrill. Die nicht zu fettigen Lammkoteletts wurden komplett mir überlassen, da mein Kollege die gegrillten Schweinereien bevorzugte. Deftige Grillfleischlandschaft König Gyros regierte mit röscher Kruste und einer ansonsten sehr saftigen Fleischtextur, was auf die Verwendung von Schweinenacken schließen ließ. Die fein gewürzten Schweineschnipsel wurden zum richtigen Zeitpunkt vom Drehspieß gesäbelt. Eine Königsdisziplin, die von den olympischen Grillmeistern aus der Martin-Luther-Straße perfekt beherrscht wird.   Dazu schmeckte mir der tomatisierte Reishügel ganz ausgezeichnet. Tomatenreis in gut und Bratkartoffeln auf griechisch Die griechische Bratkartoffelversion finde ich trotz ihrer Schafskäsehaube immer etwas dröge. Da kann man auch gleich zu echten Fritten greifen. Egal, der von einer leckeren Tomatensauce veredelte Reis konnte durchaus was und bot den würzigen Fleischattacken geschmacklich genügend Paroli.   Trotz der süffigen Unterfütterung durch die mitgelieferte Käsesauce und der Extraportion Tsatsiki schafften wir es nicht, die Grillplatte komplett zu verspeisen.  Knobliertes Joghurt-Gurken-Gemisch als Extraportion Ein oder zwei Steaks blieben am Ende übrig. Die ließ sich mein Kollege aber einpacken, um sie am Tag darauf zu vertilgen. No footsteps on the plate, please!       Sicherlich wäre an jenem Abend weniger mehr gewesen. Aber erstens ist „Saloniki“ halt nur einmal im Jahr und zweitens müssen ab und an auch mal die niederen Grill-Instinkte großflächig bedient werden. Zumal ich seit meinem Umzug nach Wörth auf das heimische Balkongrillen mit Holzkohle aus Brandschutzgründen verzichten muss.   Und trotzdem sind solche Fleischvöllereien, die während meiner Studentenzeit häufiger an der Tages- bzw. Abendordnung waren, mittlerweile sehr selten geworden. Die Zahl der kulinarischen Komplizen, mit denen man eine zünftige Zwei-Personen-Platte beim Griechen bewältigen kann, verhält sich umgekehrt proportional zum Lebensalter, was wahrscheinlich sogar vernünftig ist.   Dennoch verlebten wir im Olympia einen wunderbaren Abend, der mit frittierten Honig-Sesam-Bällchen mit Vanilleeis – dem ultimativen Hausdessert, das man hier seinen Gästen seit Jahren gerne spendiert – endete.  Die Honig-Sesam-Krapfen gingen aufs Haus Mein dauerabstinenter Kollege, der dankenswerterweise den Fahrdienst an jenem Abend verrichtete, trank noch eine Tasse Kaffee 2,50 Euro . Ich dafür seinen Ouzo gleich mit.   Die Nachricht, dass sich die Familie Zachariadis aus Altersgründen in den nächsten Jahren aus dem „olympischen Geschäft“ zurückziehen wird, sorgte nicht nur bei eingefleischten Landauer Karnivoren für Besorgnis. Gut, dass Anfang des Jahres mit der Familie Lexos die passenden Nachfolger gefunden wurden, die das seit 1983 existierende griechische Restaurant anscheinend ganz im „zachariadischen“ Sinne weiterführen. Das bestätigten mir zumindest ein paar Fleischgesinnte aus unserem Wörther Futterclub, die vor ein paar Wochen dort aufschlugen.   Mal schauen, vielleicht investieren die neuen Inhaber auch in die Inneneinrichtung, denn die hätte dringend eine Auffrischung nötig. Aber da bin ich ganz zuversichtlich. Immerhin hat das Lokal nach 41 Jahren auf dem Trottoir der mittlerweile sanierten bzw. verkehrsberuhigten Martin-Luther-Straße einen kleinen Außenbereich eingerichtet, um unter freiem Himmel zu dinieren. Es tut sich also was…       "

Bagage

Bagage

2 Königstraße, Landau, Germany, 76829

Western • Deutsch • Vegetarier • Amerikanisch


"Buletten Bastion Landau die Zweite. Wo früher der gemeine Passant kurz mal eben einen verschämten Blick durch die meist offenen Fenster der berühmt berüchtigten Landauer Eckkneipe „Nomadas“ riskierte, geht es heute viel entspannter zu. Statt Dauerberauchung und lauter Rockmusik werden hier seit Mai 2018 in entspannter Atmosphäre saftige Burgerkreationen auf die Bambusteller gebracht. Schuld für diesen radikalen Kurswechsel in Sachen gastronomischer Gebäudenutzung sind Julius Kimmle und Mathias Kühn.   Julius Kimmle stammt aus einer der ältesten Kellereien der Pfalz, dem in Kapellen Drusweiler ansässigen Weingut Julius Kimmle mit angeschlossener Vinothek, das vor ca. 140 Jahren von seinem gleichnamigen Opa gegründet wurde. Die Idee, neue Pfade abseits vom Weinbau zu beschreiten, reifte in ihm schon länger. Zusammen mit seinem Buletten Buddy Mathias Kühn wagte er im letzten Jahr den Schritt in die Selbstständigkeit. Kühn, der schon längere Zeit in der Gastro tätig war und vorher im Landauer Spezialitätenladen und Restaurant „Oel de Vie“ hinter Tresen bzw. Herd stand, schmeißt jetzt den Laden am Untertorplatz, während sein Partner im Hintergrund die Orgafäden zieht.   Und das Konzept mit hochwertigen Homemade Burgern scheint aufzugehen. Bei unseren beiden Besuchen im Januar war gut was los in der modern eingerichteten Landauer Burger Butze. Zu späterer Stunde, als der große Andrang vorüber war, nahm sich „Burgermeister“ Kühn ein wenig Zeit, um über sein Frisch Frikadellen Projekt mit uns zu plaudern. Der sympathische Endzwanziger verriet uns, dass das täglich frisch gewolfte Rindfleisch vom Bergzaberner Qualitätsschlachter Kieffer stammt. Die Buns bekäme man von der regional bekannten Bäckerei Becker „De‘ Bäcker Becker“ aus Edesheim geliefert.   Sein Team besteht aus etwa 10 jungen Leuten darunter viele Studenten , die in Wechselschicht die Patties grillen und die Fritten lobenswerter Weise gleich zweimal brutzeln lassen. Denn „ohne Fries kein Preis“ wie schon der Kartoffelkönig McCain aus Kanada wusste. Mit den Kollegen von der benachbarten Bengels Bar jaja am Untertorplatz tut sich was… veranstaltet man gemeinsame Events und baut medienwirksam auf monatliche Votings, um neue Spezial Burger ins Programm aufzunehmen. Zur Zeit unseres Besuches war es ein Camembert Preiselbeer Burger mit Salat, Kräuterschinken und Birnen Preiselbeersauce, den sie für 9 Euro im Laugen Bun servierten.     Aber auch das Standardprogramm kann sich sehen lassen. Unter den Namen „Classic“, „Cheese“, „BBQ Bacon“, „Chili Cheese“, „Ziegenkäse“, „Landau“, „Parma“ und „Avocado“ firmieren acht verschiedene Varianten, die alle eine Gemeinsamkeit besitzen: ein medium gebratenes, 150 Gramm schweres Beef Patty. Bei der Landau Version 8,50 Euro gesellt sich beispielsweise gegrillte Blutwurst, karamellisierte Zwiebel, Sauerkraut, Gewürzgurke, Salat und Senfsoße dazu. Das alles wird zwischen zwei Laugen Brioche Hälften gepackt und heraus kommt ein deftiger Pfalz Burger, der den Namen seiner Herkunftsstadt nicht zufällig trägt.        Vegane Vegetarier und vegetarisch eingestellte Veganer bekommen selbstverständlich auch ein Veggie Patty aus schwarzer Bohnenmasse, Leinsamen, Cashew Kernen und getrockneten Tomaten ins Bun geklemmt. Preislich rangieren die Bagage Burger zwischen 7 und 10 Euro. Die zweimal frittierten, aber nicht selbst gemachten Kartoffelstäbchen kosten 2,80 Euro extra. Wenn sie von der Süßkartoffel stammen, werden 3,20 Euro berechnet. Die Pommes Preise sind human. Teilt man sich wie wir eine Portion von den mit Jalapeños und hausgemachtem Chili con Carne getoppten „Chili Cheese Fritten“ 6 Euro , muss man sich schon mächtig ins Zeug legen, um den Teller leer zu bekommen.   Bei den Getränken hat man ein paar bekannte Flaschenbiere Astra und Flensburger sowie das regional gecraftete „Erdmännchen“ vom Landauer Bierprojekt in der 0,5l Bügelflasche für 4,40 Euro am Start. Das naturtrübe, recht süffige Helle gefiel mir durch sein exotisches, leicht fruchtiges Aroma. Als Buletten Begleiter definitiv keine schlechte Wahl. Wer es eher mit Limo Co. hält, kann sich an Fritz Cola, Club Mate und Konsorten vergreifen. Der angebotene Wein stammt von Heiner Sauer aus Böchingen und dem Familienweingut von Mitinhaber Julius Kimmle. Für Pfälzer wichtig: die Riesling Schorle liegt bei akzeptablen 4 Euro für den Schoppen.   Vergleicht man den Gastraum mit dem etwas heruntergekommenen Kneipeninterieur vergangener Tage, so wird schnell klar, dass die Landauer Buletten Bagage beim Renovieren richtig hingelangt hat. Etwas grell erleuchtet wirkte der von freihängenden, nackten Glühbirnen beschienene Gastraum, so mein Ersteindruck beim Eintritt ins Innere des Burger Bistros. Man bestellt vorne an der Theke wo man auch gleich bezahlt , nimmt sich die Getränke aus dem daneben platzierten Kühlschrank die passenden Gläser findet man rechts davon im Regal und wartet auf originellen, aber leidlich bequemen Bistrostühlen aus Metall auf sein Essen. Abstellfläche bieten die mit derber Holzplatte ausgestatteten Säulen Tische mehr als genug.   Im Hintergrund läuft unaufgeregte Lounge Mucke vielleicht eine Spur zu laut aufgedreht. Der Gemütlichkeitsfaktor hält sich in Grenzen. Es wurde anscheinend mehr Wert auf eine zeitgemäß funktionale Einrichtung gelegt. Würden noch ein paar mehr Bilder das strahlende Weiß der Wände überdecken, könnte man mit den passenden Strahlern auf einige der Glühbirnen verzichten. Es würde der Atmosphäre des Raumes sicher nicht schaden.   Neben der etwas zu mächtigen Portion Chili Cheese Fritten hatten wir beim letzten Mal den mit karamellisierten Zwiebeln verfeinerten BBQ Bacon Burger 8,70 Euro sowie den aus Parmaschinken, Mozzarella, Tomaten, Rucola, Limetten Mayo und Tomatenpesto bestehenden Parma Burger 9 Euro geordert. Nach ein wenig Wartezeit – Gutes will ja bekanntlich Weile haben – bekamen wir die perfekt medium gebratenen Craft Buletten an den Tisch gebracht. Geschmacklich war an ihnen rein gar nichts auszusetzen. Saftiges Fleisch traf auf ein fluffiges, innen leicht angeröstetes Brioche Bun. Dazwischen jede Menge gute Zutaten, die für süffigen Schmelz, knackige Frische und angenehme Würze sorgten.   Genau wie beim Chili Cheese Burger 8,70 Euro , den ich ein paar Wochen vorher genossen hatte, stimmte auch beim BBQ Bacon das Fleisch Belag Verhältnis. Die selbstgemachten Saucen hatten genug Pep, um die Arrangements zwischen den Buns geschmacklich einzubinden. Wenn ich sie mit dem ein paar Wochen vorher probierten Bio Burger der Marke „Rohr“ siehe Landauer Burgerinitiative Teil 1 vergleiche, so haben mir die Prachtexemplare im Bagage sogar noch etwas besser gemundet. Irgendwie saftiger und mit etwas mehr Wumms am Gaumen präsentierten sich die mit Bravour gegrillten „Gutburger“. Wobei natürlich die selbstgemachten Pommes bei Pascal Rohr um eine knappe Kartoffelstäbchenlänge besser ausfielen.   Aber wie uns Mathias Kühn verriet, will man in naher Zukunft auch wieder selbstgemachte Fritten anbieten. Wir sind gespannt, wie sich die neue Pommes Offensive auswirkt und freuen uns jetzt schon auf den Frühling im Bagage, da seit Anfang dieses Monats der saisonale, mit Bärlauchpesto, Radieschen und Baby Spinat verfeinerte Bärlauch Burger auf dem Speiseplan steht. Ein Grund mehr, dort mal wieder aufzuschlagen."

Cafebar Lemon

Cafebar Lemon

Reiterstraße 15, 76829, Landau, Germany

Kebab • Kaffee • Burger • Cocktail


"Vorneweg: Ich mag es nicht zu brunchen, aber von Zeit zu Zeit wird man dazu eingeladen.Offenbar kamen wir zu einem Zeitpunkt, der als Reminiszenz an die Warenregale der ehemaligen DDR gelten sollte. Gähnende Leere dominierte das Angebot, sodass man sich erstmal zu einem Kaffee niederließ. Das engagierte Personal wedelte in alle Richtungen und verzettelte sich eventuell dabei ein wenig.Zu einem Preis, der vegane Hipster in orgastische Höhenflüge versetzt hätte, wurden Brötchen geboten, die vermutlich 2 Cent im Einkauf kosten und auch so schmeckten. Die Einkaufspolitik zog sich dann auch durch sämtliche angebotenen Beläge, Speisen und Getränke. Hiervon auszunehmen ist der Kaffee, der war in Ordnung.Als dann in einem halbleeren Lokal das Geschirr knapp wurde, warf man offensichtlich den Turbomodus der Geschirrspülmaschine an. Das macht eingefleischten Cluedofans, die anhand der Speisereste rausfinden wollen was der Nebenmann gegessen hat, vielleicht Spaß, ich fand es eher abstoßend. Aber ähnlich der Ü-Ei Logik, war dann ungefähr jeder dritte Teller und jede vierte Tasse sauber. Gegen 12 Uhr wurde dann der Brunch seinem Namen gerecht und der Sponsorenvertrag mit Maggi, Knorr und Unilever voll ausgekostet. Fairerweise hätte man einfach die Packungen zum Selbstanrühren hinstellen sollen, dann wäre es wenigstens "a la minute" gewesen.Fazit: Wieder eine Chance verpasst mich mit dem idiotischen Brauch des Brunchs zu versöhnen. PS: Wenn man schon Duftspray auf den Toiletten hat, dann sollte man es auch auffüllen. Aber Ammoniak klingt von der Endung her wie Cognac, den habe ich mir dann daheim zu Verdauen und Vergessen gegönnt."

Bibulum

Bibulum

Rathausplatz 1, 76829, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany

Tee • Cafés • Kaffee • Getränke


"Seit dem Frühjahr ist die Landauer Gastroszene um eine empfehlenswerte Pasta Adresse reicher. Am Rathausplatz, dort wo samstags und dienstags der legendäre Wochenmarkt abgehalten wird, betreibt Parez Wared, Inhaber der Landauer Kaffeerösterei „Parezzo“ (keine 50 Meter Luftlinie entfernt seit einigen Jahren das zwischen Sparkasse und Altem Rathaus angesiedelte Lokal namens Bibulum.   Früher konnte man hier gepflegt eine Tasse Kaffee trinken oder bei einem Dinkelacker aus dem Steinkrug die Landauer Altstadt in vollen Zügen inhalieren. Die Außenplätze auf dem ehemaligen, im 17. Jahrhundert angelegten Paradeplatz sind an lauen Sommerabenden sehr beliebt und bilden zusammen mit dem Café Mago und der Segafredo Espresso Bar die größte zusammenhängende Freiluftgastronomie der Innenstadt.         Aus der Kaffee Kneipe mit Cocktail Hintergrund ist seit dem aufwendigen Umbau im März dieses Jahres ein ernst zu nehmendes Speiselokal geworden. Eins, das vor allem durch seine hausgemachte Pasta auf sich aufmerksam macht. Eine ehemalige Kollegin, die mittlerweile ihren verdienten Ruhestand genießt, gab mir den Tipp.   Und so kam es, dass wir an einem schwülwarmen Freitagabend dort aufschlugen. Die meisten Gäste saßen noch draußen, was sich im Laufe des Abends aufgrund eines heftigen Gewitters noch ändern sollte.   Unserem Eintritt folgte sogleich der Wow Effekt. Kollege Borgfelder würde wohl beim Anblick der stilvoll designten Hängeleuchten von einem ausgefeilten Lichtkonzept sprechen. Auch die schmalen, von der dunklen Decke baumelnden Stabzylinder, die den Thekenbereich illuminieren, zeugen von geschmackvoller Raumausleuchtung.   Bequem gepolsterte Schalenstühle auf der einen und nicht minder komfortable Wandbänke auf der anderen Seite der mit heller Holzplatte ausgestatteten Bistrotische sorgen für ausgesprochen entspannte Sitzverhältnisse.   Hat man den Thekenbereich mit seinem auf Hochglanz polierten Kaffeemaschinenmonster linkerhand passiert, trifft man im hinteren Bereich des Gastraumes auf die offene Küche, durch deren Glasscheiben der Blick sofort auf das Nobelpastagerät fällt. Nudelmacher und Chefkoch Alberto werkelt hier mit solch stoischer Gelassenheit, dass es eine wahre Freude ist, ihn bei seiner Arbeit zu beobachten.   Ein Hauch vom ehemaligen Weinkontor Null41 (jetzt „Sinnesrausch“ wehte durch das schicke Bistro und spätestens beim Anblick der süßen Preziosen aus der Glasvitrine wurde uns ganz warm ums Herz. Zeichnete sich doch unter anderem die Elsässer Ausnahmepatisserie Rebert aus Wissembourg für die kleinen Törtchen verantwortlich. Unser Nachtisch war da schon beschlossene Sache.   Die jungen Mädels vom Service machten ihre Sache richtig gut. Besonders als das Gewitter hereinbrach und viele Gäste ins Innere flüchteten, sorgten sie für Ordnung im Chaos. Man reichte uns die Speisenkarten im DIN A5 Format. Gleich auf Seite 1 geht’s zu den Nudeln. Immer drei verschiedene Pastasorten, die täglich frisch hergestellt werden, stehen zur Auswahl. Diese lassen sich auf fünf verschiedene Arten kombinieren. Dabei wird auf Saisonalität und Regionalität großen Wert gelegt.   Die junge Dame vom Service zeigte uns auf einem kleinen Tellerchen die Sorten des Tages. Casarecce (sizilianische Rollpasta , Radiatori (geriffelte „Heizkörpernudeln“ und Linguine konnten beispielsweise mit einer Bolognese vom Bio Rind (10,90 Euro , gebratenen Pfifferlingen (12,90 Euro oder gegrillter Aubergine, Tomate und Mozzarella (8,90 Euro bestellt werden. Dass man sein Mehl aus der regional bekannten Kügler Mühle aus Siebeldingen (Bierprojekt Landau bezieht, ist schon eine Erwähnung wert, da hier scheinbar schon bei den Grundprodukten der Qualitätsaspekt eine große Rolle spielt.   Neben einer kleinen Auswahl an Saisonalitäten sind es vor allem die Kleinigkeiten, wie z.B. Focaccia in diversen Ausführungen, Büffelmozzarella mit Tomaten und Basilikum, hausgemachter Hummus oder Thunfischcreme mit Kapern und Zitrone, die sich wunderbar zu einem guten Glas Wein genießen lassen.   Im offenen Ausschank Portfolio sind mit Pfaffmann (Walsheim , von Buhl (Deidesheim , Münzberg (Landau Godramstein und Gies Düppel (Birkweiler namhafte Winzer aus Südpfalz und Mittelhaardt vertreten. Und das zu Viertelpreisen, die zwischen 5 und 6 Euro oszillieren. Aber auch gute Flaschenware lässt sich hier erstehen.   Mit dem saftig opulenten Grünen Veltliner vom Weingut Gerhard Klein aus Hainfeld (22 Euro oder dem cremig feinen Suez Riesling vom Weingut Reichsrat von Buhl (25 Euro hat man äußerst gästefreundlich kalkulierte Bouteillen im Programm. Einer ausgeglichenen Kork Life Balance steht also nichts im Wege.   Und wer partout nicht auf die exquisiten Rebsäfte abfährt, der bestellt sich eben ein süffiges Göcklinger Helles von der gleichnamigen Hausbrauerei, die für beste Pfälzer Hopfenerzeugnisse bekannt ist. Das frisch gezapfte Regionalbier, das ganz ohne “Craftmeierei“ auskommt, wird hier schoppenweise für 4 Euro angeboten.   Wer kann solche Angebote schon ausschlagen? Zusammen mit einer Flasche Mineralwasser von alwa (4,90 Euro ließ sich der sommerliche Durst gut in den Griff kriegen. Feste Nahrung wurde in Form einer zitronig frischen Thunfischcreme (4,90 Euro vorweg sowie der Casarecce Pasta mit Bolognese Sauce für mich und der vegetarischen Variante mit Aubergine, Tomate und Mozzarella für meine Frau geordert.   Beim Besuch im November entschied ich mich für den Feldsalat mit Speck und Kracherle (7,90 Euro sowie die Conchiglie – eigentlich von der Größe her eher Conchigliette – mit Rinderhackbällchen in Tomaten Gemüse Sauce (10,90 Euro . Meiner Liebsten war der mit Tomatenpesto servierte Hummus (4,90 Euro als Vorspeise gerade recht. Ihre Spaghetti wollte sie mit gebratenem Spitzkohl, Kapern und Zitronensauce (8,90 Euro haben.   Was ich an frischer Pasta so schätze, ist diese latent mürbe Konsistenz, die industrielle Standardware nie erreicht. Denn auch zwischen „bissfest“ und „verkocht“ gibt es texturelle Feinheiten, die einem erst frisch hergestellte Nudeln eröffnen. Außer diesen wirklich hervorragenden Vertretern aus dem Hause Bibulum, waren es die stimmigen Arrangements, mit denen sie serviert wurden. Sowohl die Bolo vom Bio Rind als auch die ungemein schmackhafte Tomaten Gemüse Sauce zeugten von sicherer Hand beim Abschmecken und einem intensiven Fond ament.   Von der süffig säuerlichen Thunfischcreme über den mit zupackender Vinaigrette angemachten Feldsalat, den fluffig buttrige, von Küchenchef Alberto frisch zubereitete Focaccia Croutons – übrigens immer noch eines meiner liebsten Entrees im Herbst veredelten, bis hin zum cremigen, mit Zitronensaft und Kapern verfeinerten Hummus, waren alle hier verschmausten Vorspeisen aus der Rubrik „Genuss ohne Reue“. Einfache Gerichte, diese aber mit Verschlinggarantie auf den Teller gebracht.   In die gleiche Geschmackskerbe schlugen die Pastagerichte. Frühlingszwiebeln, Sprossen, Cocktailtomaten und Petersilie ließen auf meinem Bolo Teller frische Akzente aufblitzen. In Verbindung mit der würzigen Sauce, dem gereiften Parmesankäse und den wunderbar zarten Nudeln ergab das ein wahres Wonnegericht, das mich in Verzückung setzte. Sicher einer der großen Vorzüge der italienischen Küche, die es wie keine zweite versteht, vermeintlich einfache Allerweltszutaten in eindrucksvolle Gaumenerlebnisse zu verwandeln.   Auch die Rinderhackbällchen, welche als wohlschmeckende Fleischdreingabe meine muschelförmigen Conchigliette adelten, hatten dieses intensive Rindsaroma, was auf die Verwendung hochwertigen Fleisches schließen ließ. Der eigentliche Star auf dem Teller war dennoch ein anderer. Die alles wunderbar einfangende Tomaten Gemüse Sauce war nämlich von derart viel Überschmeck gesegnet, dass sie zusammen mit dem nicht schüchtern darüber geraspelten Parmesankäse den Umami Faktor in himmlische Höhen trieb.       Die junge Dame, die mir an beiden Abenden in freundlicher Gesinnung gegenübersaß, war genauso begeistert von ihren Pastatellern. Selbst sie als „die hard“ Sapori d’Italia Fan (unser Landauer Lieblingsitaliener aus der Trappengasse musste zugeben, dass wir mit dem Bibulum eine echte Alternative in Sachen Nudelfreude gefunden hatten.   Das aus zwei Sorten Schokomousse bestehende, auf Biscuit Madeleine Basis geschichtete Törtchen zum Dessert war von einem angenehm säuerlichen Himbeerspiegel überzogen. Ein paar Tage später kamen wir zufällig in Wissembourg bei seinem Erschaffer, der berühmten Patisserie von Daniel Rebert, vorbei. Zu meinem Erstaunen verlangte man im Bibulum den gleichen Preis, wie wenn man die „Emmanuel“ getaufte Köstlichkeit vor Ort verzehrt hätte, nämlich gerade mal 4,50 Euro. Die Frage, ob wir in Zukunft extra ins Elsass fahren müssen, um in den Genuss dieser süßen Verführungen zu kommen, stellt sich nun nicht mehr.   Fazit:   Scheinbar geht die Kombination aus einer jungen, motivierten Servicemannschaft und einem erfahrenen Italiener am Herd gut auf. Ohne Reservierung wird es abends schwer einen der wenigen Tische zu ergattern. Das Angebot an Speisen ist übersichtlich, aber mit Bedacht zusammengestellt. Die Verwendung regionaler Zutaten findet im saisonalen Wechsel statt und ist ein Garant für Produktfrische. Die Weinkarte ist derart fair kalkuliert, dass wir beim nächsten Besuch wohl den ÖPNV in Erwägung ziehen. Bereicherung für Landau. Empfehlung für Nudelfreunde."

Amici GmbH

Amici GmbH

Cornichonstr. 16 B, 76829, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany

Tee • Pasta • Kaffee • Nachtisch


"Nachdem letzten Freitagabend im Landauer Kino die „Macht“ endlich wieder erwachte, geschah Selbiges mit unserem Hunger im Anschluss an das Sci-Fi-Epos. Wir erinnerten uns an die Empfehlung eines Kollegen und statteten dem Bistro bzw. Ristorante Amici, seit Mai diesen Jahres im Zuge der Landesgartenschau in einem alten Kasernengebäude „Estienne-Foch-Kaserne“ in der Cornichonstraße  eröffnet, einen Spontanbesuch ab.   In der ehemaligen französischen Garnisonsstadt Landau hat sich im Zuge des Abzuges der Streitkräfte aus dem Nachbarland einiges verändert. Die Stadtplaner versuchen seit Jahren diese Mammutaufgabe, nämlich die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Konversion Landau Süd , erfolgreich zu stemmen. Die Vergabe der Landesgartenschau nach Landau hat in dieser Hinsicht einen zusätzlichen Schub geleistet. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein neuer, moderner Stadtteil entsteht gerade im Landauer „South-East-End“ mit zeitgemäßer Architektur, sinnvollem Gebäudesubstanzerhalt und funktionalem Weitblick. Konversion auf ganz hohem Niveau, wovon die Stadt an der Queich und ihre Bewohner noch in Jahrzehnten profitieren werden. Wo neuer Wohnraum entsteht, da siedeln sich über kurz oder lang auch neue gastronomische Einrichtungen an. Mit dem trendigen Weinkontor Null41, keine 500m Luftlinie vom Amici entfernt, begann im Januar 2014 die kulinarische Erschließung des ehemaligen Kasernenareals. Nun folgt mit dem Amici die zweite, gelungene Gastro-Konversion in unmittelbarer Nähe. Der regional bekannte Gastronom und Piccola Italia-Chef Giuseppe Baorda leitet seit Mai diesen Jahres mit seiner jungen Mannschaft diesen Hort mediterraner Frischeküche. Richtig losgelegt hat man im Amici nach eigener Aussage jedoch erst im Oktober. Da war die Gartenschau passé und der „normale Gästebetrieb“ hielt endlich Einzug. Doch vorher wurde mit viel Aufwand und Liebe zum Detail restauriert und erneuert. So gelang es, das heimelige Backsteingewölbe im Inneren des ehemaligen Militärgebäudes zu erhalten. Mit kunstvoll von der Decke baumelnden Kronleuchtern, indirekten Strahlerleuchten, stilvoller Kunst an den urigen Sandsteinwänden und viel rustikalem Holz wird eine angenehme Wohlfühlatmosphäre geschaffen. Das Café-Bistro wirkt besonders abends extrem einladend, da hier die Beleuchtung gediegene Akzente setzt und romantisches Licht durch die gut einsehbaren Fenster nach außen dringt. Man spürt gleich beim Eintritt, dass man hier gut aufgehoben ist. Und ohne Reservierung sinken die Chancen auf einen freien Platz rapide. Nun, wir hatten nicht reserviert und mussten uns im Eingangsbereich ein wenig gedulden, ehe wir an den nächsten freiwerdenden Tisch geleitet wurden. Einen Hugo 5,90 Euro als Apéro vorweg und schon wurde die in klassischem Ferrari-Rot gehaltene Speisenkarte studiert. Jeweils eine Handvoll Vorspeisen und Salate finden sich in der bewusst kleingehaltenen Speiseauswahl wieder. Für Suppenkasper/innen hält man eine Maronencremesuppe 4,90 Euro bereit. Pasta-Löffler bzw. –dreher werden mit knapp 10 verschiedenen Varianten beglückt, dabei sind die Gerichte mehrheitlich vegetarisch. Doch auch Fleischesser kommen bei Rumpsteak, Schweine- und Lammrückenfilet keinesfalls zu kurz. Ein paar Desserts runden das überschaubare Angebot ab. Zur Mittagszeit werden noch zusätzlich eine Suppe 3,90 Euro , ein Pasta-Tagesgericht 5,90 Euro und eine Fleischspezialität 8,90 Euro auf dekorativen Schiefertafeln annonciert. Die Bruschetta 5,90 Euro hat mir im Piccola Italia immer sehr gut geschmeckt. Also warum nicht auch mal hier ausprobieren? Meine Begleitung wählte den kleinen gemischten Salat Insalata Mista für 3,90 Euro , der ein gut abgeschmecktes Balsamico-Dressing aufwies. Meine mit üppigem Belag aus Tomaten, Rucola und Parmesan versehenen Weißbrotscheiben dufteten herrlich nach Knobi und gutem Olivenöl. Ein frisch angerichtetes, italienisches „Arme-Leute-Essen“, das den ersten Hunger vertrieb und den Appetit auf die Pasta im Hauptgang förderte.     Dann kamen die beiden Nudelteller an den Tisch. Meine Begleitung hatte die Spaghetti mit Garnelen 12,90 Euro geordert. Sie kamen mit einer pikanten Tomatensauce, die aromatisch nach angebratenem Knoblauch und Oregano duftete. Die Pappardelle breite Bandnudeln mit Thai-Bolognese 11,90 Euro waren für mich bestimmt. Der Duft nach Kokosmilch und Koriander stieg in meine Nase. Asiatische Würze Kurkuma und Koriander traf hier auf feinabgestimmte Frische Limette und Zitronengras und verlieh dieser raffiniert zubereiteten „Thai-Bolo“ das gewisse Etwas. Diese Kombi hatte ich vorher so noch nie gegessen, würde ich aber jederzeit wieder tun. Die Nudeln waren in beiden Fällen „auf Biss“ gekocht. Da hat alles gepasst. Genau wie beim Dessert. Das lauwarme, im Inneren noch flüssige Schokoladensoufflé mit Vanillesauce und heißen Zimtpflaumen 6,90 Euro war ein überaus würdiger Abschluss und ließ keine Wünsche offen.   Der freundlich und souverän agierende Service empfahl zur Pasta eine Cabernet Sauvignon-Shiraz-Cuvée vom Weingut Simonsig aus Südafrika. Ein durchaus feiner Begleiter, nur stellt sich hier die Frage, warum man bei den Rotweinen nicht noch stärker auf regionale Kreszenzen setzt. Sehr gute Cabernets gibt es ja auch in der Pfalz. Bei den Weißweinen kommen dagegen Winzer aus der näheren Umgebung ins Spiel und das ist auch gut so. Stentz Landau-Mözheim , Lergenmüller Hainfeld und Gut von Beiden Kleinfischlingen seien an dieser Stelle beispielhaft genannt. Ähnlich wie im Piccola Italia, will man auch hier im monatlichen Wechsel einen Winzer aus der Pfalz ins Programm nehmen. Da lässt sich bestimmt die ein oder andere Entdeckung machen. Für mich stellt das Amici definitiv eine Bereicherung der Landauer Gastroszene dar. Es ist kein Piccola Italia-Plagiat und auch keine Pizzeria davon gibt es in Landau wahrlich genug . Der Name Café-Bistro wurde bewusst gewählt, denn auch der kleine Hunger oder die Koffeinlust werden hier genauso adäquat gestillt wie der Appetit auf leckere Pasta-Gerichte. Und das in wirklich stilvoller Umgebung. Alles richtig gemacht, Signore Baorda. Mal wieder."

Der Fliegende Italiener Landau Pizzeria Heimservice

Der Fliegende Italiener Landau Pizzeria Heimservice

Kronstraße 1, 76829 Landau In Der Pfalz, Germany

Kebab • Fastfood • Asiatisch • Vegetarier


"Ein warmer Montagabend im August. Man fuhr mit dem Rad in die beschauliche Universitätsstadt an der Queich um bei seinem Lieblingsitaliener in der Trappengasse „Sapori d’Italia“ Station zu machen. Dieser hatte leider aus familiären Gründen geschlossen, also musste der kulinarische Plan B herhalten. Der war gar nicht so leicht in die Tat umzusetzen, hatten doch die von uns präferierten Läden montags geschlossen.   Aus Plan B wurde spätestens dann Plan C, als wir auch im Restaurant „Fünf Bäuerlein“ keinen Platz fanden, da dort die restlichen freien Tische reserviert waren. Gut, wir wollten dann auch nicht ewig suchen. Das etwas antiquiert anmutende „Pfeffer Salz“, ein Bilderbuchitaliener, dessen Interieur sich seit den 80er Jahren nicht geändert hatte, fand bei meiner Gattin leider keine Zustimmung.   Direkt neben dem „Bäuerlein“ kein Scherz, so wird es von den Landauern tatsächlich genannt hält sich seit vielen Jahren ein kleines, auch auf Bringdienst, Catering und Partyservice ausgelegtes Ristorante, dessen Name eine gewisse Leichtigkeit suggeriert. Giuseppe Ciciriello gibt hier seit geraumer Zeit den Patron alter Schule, der mit einer Mischung aus entspannter Überheblichkeit und südländischem Humor bei seiner auf Pasta und Pizza gepolten Klientel gut anzukommen scheint.   Paare, Passanten, Palaver: das Landauer Altstadt Idyll ließ sich an jenem lauen Sommerabend vor der Kulisse des gegenüber befindlichen Alten Kaufhauses, einer historischen Veranstaltungsstätte mitten im Stadtzentrum, ganz vortrefflich genießen. Und um es gleich vorweg zu nehmen: man gab uns auch reichlich Zeit dazu.   Die auf dem Kopfsteinpflaster vor dem Haus verteilten Tische waren fast alle belegt. Dafür ging es im Inneren des „Fliegenden“ umso ruhiger zu. Wahrscheinlich übertrug sich diese entspannte Atmosphäre auf die Küchenmannschaft, die besonders beim Pizzabacken an diesem Abend keine Eile walten ließ. Gut Ding soll ja bekanntlich Weile haben.   Schneller war Signore Ciciriello mit dem Aushändigen der Speisenkarten. Auf Seite 1 empfing uns eine bunte Mischung von Empfehlungen der Woche oder des Monats. Unter dem Titel: „Angebot“ reihten sich Vitello tonnato 9,90 Euro an Peperoni fritti 5,90 Euro und Tagliatelle mit Pfifferlingen 13,90 Euro an Saltimbocca à la Romana 14,90 Euro , ehe das reichhaltige Speisenprogramm mit allem, was man beim netten Italiener um die Ecke an Nudeln und Teigfladen in der Regel so aufgetischt bekommt, in Klarsichtfolien eingepackt auf entscheidungsschwache Gäste lauerte.   Die Pizzen waren in zwei Größen erhältlich. Mit 28 cm klein bzw. 32 cm groß Durchmesser lagen sie im durchaus verzehrbaren Bereich eines Otto-Normal-Verdauers. Das traumatische Erlebnis im Neustadter Milano hing mir zu der Zeit noch nach. Da war ich froh, über die etwas kleiner dimensionierten Exemplare. Auch diesmal durften es gerne Meeresfrüchte sein, die dem tomatisierten Hefeerzeugnis etwas maritimen Touch verleihen sollten. So jedenfalls meine Hoffnung bei der Bestellung einer großen Marinara 10,50 Euro .   Meiner Frau war nach einer kleinen, mit Schafskäse, Oliven, Peperoni und Kapern belegten Zinghera 9,50 Euro zumute. Als Appetizer wollten wir uns vorweg eine Portion Bruschetta 4,50 Euro von der Empfehlungskarte teilen. Die Flasche San Pellegrino kam auf innerstädtische 5 Euro. Den Bieranteil in meinem Radler 0,5 l für 4 Euro steuerte die Bischoff-Brauerei aus Winnweiler Donnersbergkreis bei.   Das Bestellen von Essen und Getränken ging recht zügig vonstatten. Auch wurden zeitnah unsere georderten Durstlöscher serviert. Mit der Bruschetta hatte man es dagegen weniger eilig. Umso erfreulicher, dass nach etwa einer dreiviertel Stunde die vier gerösteten, mit gehackten Tomaten, dünnen Knoblauchscheiben, Basilikum-Gewürz, Rucola und schwarzen Oliven garnierten Weißbrotscheiben endlich den Weg zu unserem Tisch fanden.   Wer jetzt glaubt, dass die Pizzen bald nachgeschoben wurden, irrt gewaltig. Es verging sicherlich nochmal eine gute halbe Stunde – seit unserer Ankunft waren mittlerweile gut 90 Minuten vergangen – ehe unsere bestellten Rundlinge endlich aus dem Ofen geholt wurden.   Keine Ahnung, ob man hier mit Niedrigtemperatur zu Werke ging. Auch der Umstand, dass die meisten der nach uns erschienen Gäste schon eifrig ihre „Mafiatorten“ verputzten, machte mich fuchsig. Auf meine in zurückhaltend verständnisheuchelnder Manier gestellte Frage nach dem Verbleib der Rundbackwaren, bekam ich lediglich die banale Antwort „Es kam Bruschetta, also kommt auch Pizza!“   Egal, unsere vor gefühlt zwei Stunden bestellten Pizzen lagen ja jetzt vor uns und die Argumentation von Herrn Ciciriello war wohl dem vorherrschenden Backstress geschuldet. Wahrscheinlich hatte noch ein zweiter Tisch die „fliegenden“ Teigfladen des „schleichenden Italieners“ geordert. Da kommt man an einem lauschigen Montagabend gern mal ins Rotieren.   Mit Verlaub lieber Giuseppe, wo waren die auf der Karte nachzulesenden Krabben und Venusmuscheln, wegen denen ich überhaupt den Vertrauensvorschuss eines Meeresfrüchtepizzaauftrags in Erwägung zog? Letzteren ging es wohl so mies, dass sie auch deren Namen trugen. Bei manchen Exemplaren sogar noch inklusive der Schale.   Die Tintenfischstreifen ließen sich ins Lateinische locker mit Gummi elasticum übersetzen. Schmeckten aber besser als ihre dehnbare Textur vermuten ließ. Nämlich weder nach Fußmatte, noch nach PVC-Belag. Der Frechheit letzter Trug Schluss waren jedoch die dünnen Surimi-Scheibchen, die mir als Krabben-Surrogat meine „Marinara“ vollends ruinierten. Über den viel zu massiven Käsebelag und die überwürzte Tomatenbasis regte ich mich da schon gar nicht mehr auf.   Auch meine Frau konnte ihrer lieblos belegten „Zinghera“ wenig Positives abgewinnen. „Zu mächtig und viel zu würzig“ fiel ihr knappes Urteil aus. Den Boden hielt sie dagegen für akzeptabel.   „De Hunger hot’s noi triebe!“ sagt man auf der rechten Seite des Rheins und meine schlimmsten Befürchtungen regelte im Anschluss mein Pferdemagen. Der „schleichende Italiener“ muss wohl in Zukunft ohne uns auskommen. Wird er aber bestimmt, denn seine Lage macht ihn scheinbar über jeglichen qualitativen Anspruch erhaben. Warum sollte er also bei den Nudelgerichten frischere Zutaten verwenden?   Für einen weiteren Selbstversuch fehlt mir auch ehrlicherweise die Geduld. Da sind andere Italiener deutlich mehr auf Zack. Und liefern wesentlich bessere Ergebnisse. Wie die beiden Rezensenten vor mir auf durchschnittlich 4,5 Sterne kommen, ist mir schleierhaft. Aber ihre Bewertungen sind auch schon fast sieben Jahre alt. Vielleicht standen damals noch Leute in der Küche, die eine ordentliche Pizza backen konnten. Wer weiß…"